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Z11G50 Vom Historismus des 19. Jahrhunderts zur Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts

Beginn Do., 13.06.2024, 19:30 - 21:45 Uhr
Kursgebühr gebührenfrei = keine Anmeldung erforderlich Für Rückfragen:
Geschäftsstelle des Geschichtsvereins im St. Annenhaus, geöffnet am 1. Donnerstag zwischen 9 und 12 Uhr, aber auch nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 05321 3182757 oder per E-Mail an info@gv-goslar.de
Dauer 3 U-Std. 1 x abends
Onlineanmeldung Keine Anmeldung erforderlich. Bei Rückfragen melden Sie sich bitte direkt an den Geschichtsverein- Telefonnummer 05321-3182757 oder per E-Mail unter info@gv-goslar.de
Information In Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Goslar e. V.
Kursleitung Günter Piegsa
Jan Lubitz
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Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgebliebene Stadt Goslar nahm in der zweiten Hälfte einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1859 wurde das "Neue Lager" im Rammelsberg entdeckt. Goslar profitierte 1866 von der Annektion des Königreiches Hannover durch Preußen und den damit einhergehenden Wegfall wirtschaftlicher Hemmnisse. Die Industrialisierung setzte ein.1866 wurde die Bahnstrecke über Oker an das braunschweigische Bahnnetz eröffnet, 1875 über Hildesheim nach Hannover und 1883 nach Kreiensen fertiggestellt und der 1866 errichtete Bahnhof 1902 den gewachsenen Ansprüchen durch Umbau und Erweiterung angepasst. Der gegen Frankreich gewonnene Krieg von 1870/71 brachte Reparationsleistungen, die in Bauten und Firmengründungen investiert wurden. Die Garnisonsstadt Goslar mit ihrer Kaserne am Domplatz von 1832 wurde im Zuge der gesellschaftlich begrüßten Militarisierung durch weitere Kasernen ergänzt, u. a. die Kaiserbleekkaserne 1889 und die Thomaswallkaserne 1902. Schulen wurden errichtet, so ab 1886 das Ratsgymnasium. 1885 wurde der preußische Landkreis Goslar gebildet, was den Bau des Landratsamtes an der Klubgartenstraße 1886 mit sich brachte. Das Postwesen entwickelte sich und führte zum Bau der Niederlassung an der Rosentorstraße 1888. Vermögende Bauherren errichteten Villen vor den Stadtmauern, wie der Holzstofffabrikant Heubel 1884 vor dem Vititor oder der Großindustrielle Dr. Rudolf Alberti auf dem Georgenberg. Die dabei entstandene Architektur greift im 19. Jahrhundert in der Gestaltung Strömungen der Zeit - vom Klassizismus zum Historismus - auf und reagiert in der Raumorganisation auf sich wandelnde funktionelle Bedürfnisse und Ansprüche. Anfang des 20. Jahrhunderts wandte sich die Baukunst vom Historismus zur Reformarchitektur, die traditionelle Baumaterialien, Bauweisen und teilweise auch Stilelemente wiederentdeckte. Der Teil der Reformarchitektur, der auf regionale Bautraditionen zurückgriff, wird auch als Heimatschutzarchitektur bezeichnet. Andere Bauten zeigen Einflüsse des Jugendstils. Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich, auf Basis der Reformarchitektur und propagiert vom 1907 gegründeten Deutschen Werkbund, das Neue Bauen aus, das sachliche und schlichte Formen bevorzugte und neue Bauweisen entwickelte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges schlagen sich diese Entwicklungen auch in Goslar deutlich in der Baugestaltung nieder. Der Vortrag wird Beispiele des Historismus und der Reformarchitektur in Goslar behandeln und in die Architekturströmungen der Zeit einbetten.

Dr. Jan Lubitz studierte Architektur an der TU Braunschweig und Denkmalpflege an der TU Berlin, promovierte an der Universität Stuttgart mit einer monografischen Arbeit über den Hamburger Architekten Carl Gustav Bensel, und arbeitet seit 2017 im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege Hannover in der Abteilung für Baudenkmalinventarisation und landesweite Spezialgebiete und wirkt seit 2018 am digitalen Projekt "Denkmalatlas Niedersachsen" mit.

Dipl.-Ing. Günter Piegsa, Architekt und Stadtplaner, studierte an der RWTH Aachen Architektur, machte 1982 nach seinem Referendariat im Regierungsbezirk Arnsberg (NRW) und bei der Stadt Bochum sein 2. Staatsexamen, leitete von 1983 bis 2006 das Planungsamt des Landkreises Goslar und war danach bis zur Pensionierung 2018 Landesplaner beim Land Niedersachsen. Er ist Vorsitzender des Geschichtsvereins Goslar e. V.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Keine Anmeldung erforderlich.



Keine Anmeldung erforderlich. Bei Rückfragen melden Sie sich bitte direkt an den Geschichtsverein- Telefonnummer 05321-3182757 oder per E-Mail unter info@gv-goslar.de

Kursort

Kreistagssaal

Klubgartenstr. 6
38640 Goslar

Termine

Datum
13.06.2024
Uhrzeit
19:30 - 21:45 Uhr
Ort
Klubgartenstr. 6, GS; Kreishaus; KTS